3 Erste Positionierung zu der Frage, ob die Todesstrafe eine  gerechte Strafe sein kann, aus Sicht einer Schülerin

Bei der Frage danach, ob die Todesstrafe eine gerechte Strafe ist, sollte man zunächst überdenken, wie Gerechtigkeit definiert ist.

Gerechtigkeit ist: "das Prinzip eines staatlichen oder gesellschaftlichen Verhaltens, das jedem gleichermaßen sein Recht gewährt."

Die Todesstrafe kann daher keine gerechte Strafe sein, wie ich finde.

 

Der Mensch kann das Leben nicht erschaffen und deshalb hat er nicht das Recht, es jemanden zu nehmen. Viele meinen, dass nur eine Tötung des Täters eine absolute Sicherheit schafft, sodass er keine weiteren Strafdelikte mehr begehen kann. Diese Aussage kann ich jedoch nicht unterschreiben, da es andere humane Möglichkeiten gibt, woraus der Täter lernen und sich bessern könnte, die zudem eine Resozialisierung fördern.

 

Die Todesstrafe stellt zudem nur einen Akt der Rache dar. Viele Menschen, die eine geliebte Person durch einen Mord verloren haben, wollen, dass gegen den Mörder die gleiche Strafe verhangen wird. Dabei wird weder der physische noch der psychische Zustand des Täters betrachtet, noch der soziale Hintergrund oder die Beweggründe. Ich finde, dass die Gesellschaft vernünftiger handeln sollte, als nur aus Rache oder Vergeltung.

 

Ein weiterer negativer Aspekt sind die Kosten der Todesstrafe. Diese setzten sich aus der jahrelangen Haft bis zur Vollstreckung und den Gerichtskosten zusammen. Die lange Haft ergibt sich durch Berufungsanhörungen, welche sich durchschnittlich auf bis zu 25 Jahre strecken können. Im Schnitt kostet die Todesstrafe in den USA pro Jahr zehn Millionen Dollar mehr als lebenslange Haftstrafen.

 

Ich bin froh in einem Staat zu leben, in welchem laut Artikel 102 des Grundgesetzes die Abschaffung der Todesstrafe festgelegt ist.

Für mich ist die Vollziehung der Todesstrafe ein klarer Fall von Mord und somit weder human noch gerecht.

- https://www.google.de/search?source=hp&ei=OjZYXIOQKon5wQLt6ZHABw&q=gerechtigkeit&btnK=Google-Suche&oq=gerecht&gs_l=psy-ab.3.0.0l10.1098.3234..4450...0.0..0.133.641.4j3......0....1..gws-wiz.....0..0i131.MBydBonLa8M (02.02.19/ 20.30 Uhr)

- https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/vereinigte-staaten-308-millionen-dollar-pro-todesstrafe-in-kalifornien-15052293.html (02.02.19/ 19.30 Uhr)

- http://www.spiegel.de/panorama/justiz/kosten-von-todesstrafen-in-den-usa-24-millionen-dollar-fuer-jede-hinrichtung-a-656284.html (02.02.19/ 20.35 Uhr)

 

verfasst von LR

3.1 Verortung der ersten Positionierung anhand von Straftheorien

In der Positionierung wird die Ablehnung der Todesstrafe deutlich, weil diese unter anderem auf Rache und Vergeltung hinausläuft.

Beides sind Bestandteile der absoluten Straftheorie. Die Gründe für die Tat liegen zudem in der Vergangenheit. Die Strafe wird auch dann durchgeführt, wenn sie keinen sozialen Nutzen hat, was an den hohen Kosten zu erkennen ist. Außerdem wird auf Prävention wird kein Wert gelegt.

 

Bei der relativen Straftheorie ist das Ziel die Prävention, weshalb der Fokus auf der Abschreckung liegt. Im Gegensatz zu der absoluten Straftheorie ist hier eine Resozialisierung möglich. Die Meinung, dass ein Mensch kein anderes Menschenleben nehmen soll, wird durch den Präventionsgedanken bestärkt, weshalb bei dieser Positionierung die relative Straftheorie zu bevorzugen wäre.

 

Genauere Informationen zu beiden Straftheorien sind unter Punkt 4 "Das Für und Wider" auf unserem Blog zu finden.

verfasst von LR